2017 wird die beliebte Schriftart Helvetica 60 Jahre alt. Wir erzählen ihre Geschichte, nennen Einsatzzwecke und sinnvolle Alternativen.
Ein runder Geburtstag für eine der beliebtesten Schriftarten überhaupt: Die Helvetica wird im Jahr 2017 stolze 60 Jahre alt. Grund genug, den beliebten Font in all seinen Varianten unter die Lupe zu nehmen und auf die Historie der Helvetica zu blicken. Was macht die Schriftart so besonders und welche Alternativen stehen zur Verfügung?
DIE GESCHICHTE DER HELVETICA
Max Miedinger ist der Vater der Helvetica: Er begann im Jahr 1956 damit, die Schriftart zu gestalten. Dabei pflegte er eine Zusammenarbeit mit Eduard Hoffmann, der damals Geschäftsführer der Haas’schen Schriftgießerei in der Nähe von Basel war. Premiere feierte der erste Schriftschnitt ein Jahr später, 1957, noch unter dem Namen „Neue Haas-Grotesk“.
Diese Veröffentlichung jährt sich 2017 zum 60. Mal. Ab 1960 wurde die Schrift, zuerst als Handsatz gedacht, als Matrize für Linotype-Setzmaschinen veröffentlicht. In diesem Zusammenhang wurde der endgültige Name „Helvetica“ als Anlehnung an den Firmensitz der Schriftgießerei gefunden – er sollte den internationalen Charakter des Fonts widerspiegeln.
EINSATZBEREICHE
Die Helvetica ist sehr beliebt und weit verbreitet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Apple den Font mit seinen Betriebssystemen ausliefert. Auch viele Firmen setzen auf die klassische Helvetica als Hausschrift. Die Schriftart, die zur serifenlosen Linear-Antiqua mit klassizistischem Charakter gehört, kommt also scheinbar nie aus der Mode. Sie ist zurecht eine der Top 10 Schriften unserer Epoche.
Die Helvetica ist klassisch und funktional, lässt den Inhalten den Vortritt und wirkt dabei sehr klar. Daher ist die Schriftart sehr variabel und kann für Zeitungen und Zeitschriften, Broschüren und Mailings, digitale sowie analoge Medien gleichermaßen verwendet werden.
ALTERNATIVEN ZUR HELVETICA
Es muss nicht immer das Original sein: Zahlreiche Schriften lehnen sich an die Helvetica an. Dazu zählen die FF Bau und die Gotham, um nur zwei zu nennen. Christian Schwartz schuf mit der FF Bau eine Schrift, die an das visuelle Bild der Bauhaus-Drucksachen erinnert und sich an die Scheltersche Grotesk anlehnt. Sie ist bei Font Font erhältlich. Tobias Frere-Jones ist der Urheber der Gotham, die aus dem Jahr 2000 datiert.
Barack Obama verwendete den Font für seinen Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2008 und verhalf der Gotham zu einiger Verbreitung. Größter Unterschied zur Helvetica ist die Schriftbreite, so dass sich die Gotham weniger für Fließtext empfiehlt. Weitere, populäre Alternativen zur Helvetica sind beispielsweise die Avenir und die Frutiger. Aber zurück zum Geburtstagsfont: LASERLINE wünscht der Helvetica alles Gute zum Sechzigsten!